Unser Abenteuer mit Wildfang Rotlachs am Portage Creek
Angeln in Alaska ist ein ganz besonderes Erlebnis. In der unberührten Wildnis Alaskas fühlt man sich wie in einer anderen Welt: Riesige Berge, endlose Wälder und kristallklare Flüsse prägen die Landschaft. Nirgendwo sonst gibt es so viele wildlebende Lachse, Hechte und Forellen – ein wahres Paradies für Angler! Der Gedanke, am Morgen die Rute in einen eiskalten Gletscherbach zu halten und zu spüren, wie dort ein prächtiger Wildlachs anbeißt, lässt jedes Anglerherz höherschlagen. Spätestens dann jagt der Adrenalinpegel durch die Decke – man fühlt sich wie der Regisseur eines eigenen kleinen Abenteuerfilms und vergisst für einen Moment den Alltag.
An einem entspannten Fischnachmittag am Portage Creek fanden wir schließlich unseren Angelplatz. Wir folgten einem kleinen Pfad ein Stück flußaufwärts bis zu einem Kiesufer, an dem wir ganz für uns allein waren – mutterseelenallein. Das Wasser war milchig-trüb vom nahegelegenen Gletscher, über uns kreisten neugierige Seeadler, und dahinter erhoben sich schneebedeckte Berggipfel. Die Sonne lockte aus dem Schatten etwas Wärme hervor, während wir unsere Ruten auswarfen. Ein paar Würfe später spürten wir dann das ersehnte Zupfen an der Schnur – unser erster wilder Rotlachs hatte angebissen. Mit pochendem Herzen gelang es uns, den stolzen Fisch sicher zu landen – ein Moment purer Freude, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Doch wie findet man überhaupt die besten Angelplätze in Alaska? Frühzeitiges Erkunden lohnt sich – wir sprachen mit Rangern, Einheimischen und lasen in Angel-Foren, wo gerade die Lachse die Flüsse hochziehen. So erfuhren wir zum Beispiel, dass im Sommer besonders Rotlachse und Silberlachse zahlreich sind, während der Königslachs meist im Herbst an die Flussmündungen zurückkehrt. Außerdem lernten wir, Gezeiten und lokale Fanglimits zu beachten: In Alaska braucht man oft eine Angellizenz, und manche Strecken sind streng geschützt. Mit diesem Wissen und einer großen Portion Entdeckergeist entdeckten wir unsere Lieblingsplätze – oft direkt am Wasser, manchmal fernab der ausgetretenen Pfade.
Als Anglerinnen braucht man in Alaska vor allem eines: Ausdauer! Lange Wartezeiten ohne Biss erfordern viel Geduld – zum Beispiel wenn man halb erfroren im Regen steht und hofft, dass sich endlich etwas tut. Gelassenheit und eine Portion Humor sind ebenfalls hilfreich: Nicht selten hat man das Gefühl, ein besonders schlauer Fisch würde uns mit einem lauten Flossenschlag necken. Außerdem gehört Respekt vor der Natur dazu – Bären, Mücken und plötzliche Gewitter sind hier immer mit dabei. Claudia und Gabriele lachten oft über ihre eigenen Missgeschicke, wenn ein Wurf mal schiefging – wir merkten schnell, dass wir noch viel lernen konnten. Umso stolzer waren wir, als nach einigen Fehlversuchen unsere Technik endlich klappte und wir einen neuen Trick beherrschten.
Glück hatten wir auch am Ende unseres Angeltages: Am Ufer trafen wir ortskundige Fischer, die uns spontan anboten, unseren Fang direkt vor Ort zu verarbeiten. Es war faszinierend anzusehen, wie routiniert sie die Rotlachse ausnahmen und filetierten – als wären ihre Hände vom Fisch selbst gelenkt! Kaum hingen die Filets über dem Lagerfeuer, stieg uns der herrliche Geruch von Räucherlachs in die Nase. Schließlich saßen wir zusammen im Abendlicht und genossen unser Festmahl: zartes Rotlachsfilet, ganz frisch und wild – besser geht’s nicht. Diese Begegnung am Flussufer rundete unseren Angeltag perfekt ab und schenkte uns eine weitere unvergessliche Erinnerung an Alaska.
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